
Der „leere Stuhl“ ist DIE Technik, die in Therapiekreisen sofort mit Gestalttherapie in Verbindung gebracht wird.
Sie hilft z.B. eigene (auch ungeliebte) Eigenschaften (sog. Anteile) erlebbar zu machen, Motive für eigenes Handeln besser zu erkennen und letztendlich wertschätzender mit sich selbst umzugehen. Erst dann kann eine Veränderung stattfinden und neue Lösungen gefunden werden.
Ein Beispiel:
Jeder kennt den sog. inneren Kritiker in sich:
Der schaltet sich immer dann ein, wenn wir mit unserer Leistung/ unserem Verhalten nicht zufrieden sind.
Meist meldet er sich in Form von Selbstvorwürfen: „Immer mache ich den selben Fehler!“ oder: „Das hätte ich doch besser wissen müssen, das hab` ich jetzt davon!“ usw.
In der Beratung oder auch Therapie kann dieser innere Kritiker in der Vorstellung auf einem der KlientIn gegenüberstehenden (leeren) Stuhl gesetzt werden.
Abwechselnd kann sich dann die KlientIn in die eigene Position und durch Sitzplatzwechsel in die Position des inneren Kritikers hineinfühlen und aussprechen was es in der jeweiligen Rolle zu sagen gibt.
Motive und Beweggründe für ein jeweiliges Verhalten werden sichtbar.
Ein versöhnlicher und vielleicht auch wertschätzender Umgang wird möglich, sodass sich letztendlich neue Ideen und Lösungen für ein Problem entwickeln.
Manchmal führt diese Arbeit auch zu einer alten Verletzung die noch nicht aufgearbeitet wurde. Das muss nicht immer das große Trauma sein. Zurückliegende Kränkungen oder nicht überprüfte Annahmen können ebenso Ursache sein.
Ein Blick von außen kann hierbei helfen Altes abzuschließen und so wieder freier zu handeln.
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