Gestalttherapie
Was ist "Gestalt"?
Gestalttherapie hat nichts mit Gestaltungstherapie (=Form der Kunsttherapie) zu tun.
Gestalt ist die Gesamtheit des Erlebens und Verhaltens eines Menschen und umfasst seinen Körper, seinen Geist und bezieht sein Lebensumfeld mit ein. Wird ein Aspekt dauerhaft nicht gelebt oder unterdrückt, können Störungen entstehen.
Gestalttherapie ist deshalb eine ganzheitliche Psychotherapie und wird auch zur Selbsterfahrung und persönlichen Weiterentwicklung genutzt. Sie gehört zu den sog. Humanistischen Verfahren.
Erlebnisorientierung
Kreative Medien wie z.B. Musik oder Bilder werden in der Gestalttherapie eingesetzt und dienen dazu Inneres zum Ausdruck zu bringen. In sog. Experimenten kann ein neues Verhalten erst im Rahmen der Beratung/Therapie erprobt und dann in den Alltag übertragen werden.

Hier und Jetzt
Es geht darum sich seiner selbst bewusst zu werden:
Was fühle ich? Was möchte ich? Was tue ich? Und auch: Was vermeide ich? Gerade jetzt, in diesem Moment? Wie bin ich gerade in Kontakt mit mir und meiner Umwelt?
Das gesamte Erleben, Fühlen, Handeln eines Menschen kommt in jedem Augenblick zum Ausdruck.
Vor dem Hintergrund der eigenen Lebensgeschichte kann das bewusst Gewordene neu eingeordnet und gewürdigt werden.
Was sind "offene Gestalten"?
Offene Gestalten sind Handlungen/ Impulse, die nicht abgeschlossen, nicht ausgelebt wurden/ werden. Das kann ein fehlender Abschied, ein unausgesprochenes Wort, ein körperlicher Impuls sein. Dauerhaft unterdrückte Impulse können langfristig Störungen verursachen.
Eine offene Gestalt drängt immer zur Schließung hin. Deshalb kann sie zwar unterdrückt, aber so nicht dauerhaft geschlossen und ein Symptom nicht beseitigt werden. Sie bindet Energie und kostet Kraft. Daraus können sich langfristig Störungen und Krankheiten entwickeln.